Rat beschließt Ersatzspielstätte für "Casa"

24.04.2024

Die mittelgroße Spielstätte "Casa" und die kleine Spielstätte "Box" der Theater und Philharmonie Essen GmbH (TUP) sind beide in der Theaterpassage (Rathenaustr. 2-4) untergebracht gewesen, bis der Rat der Stadt Essen 2020 beschlossen hat, die städtischen Anteile an der Immobilie zu verkaufen. Im Zuge von Verkauf und Vermarktung der Theaterpassage bekamen beide Spielstätten die Frist gesetzt, die Räumlichkeiten bis zum 30. Juni 2024 zu verlassen. Die Verwaltung sollte dafür geeignete und langfristig nutzbare Alternativstandorte finden. Als dauerhaften Ersatz für die Box wurde die Schaffung einer neuen kleinen Spielstätte in den Räumen der ehemaligen Heldenbar im Grillo-Theater beschlossen. Diese Ersatzspielstätte ist zwischenzeitig fertig gestellt und unter dem Namen "Ada" im September 2023 eröffnet worden.

Ein Ersatz für die mittlere Spielstätte, die Casa, soll nun mit der Errichtung einer Spielstätte am Standort Rottstraße 28 entstehen, dafür hat sich der Rat in seiner heutigen (24.04.) Sitzung ausgesprochen.

Die Immobilie Rottstraße 28 befindet sich im Eigentum der Allbau Managementgesellschaft mbH (AMG) und ist aufgrund ihrer ursprünglichen Nutzung als Theater bzw. Festsaal einer Gaststätte sehr gut geeignet. Die Immobilie wurde seit ihrer Errichtung im Jahre 1957 nicht mehr modernisiert. Seit 2016 steht sie leer. Aus diesem Grund sind bei einer Instandsetzung insbesondere die Schadstoffsanierung und die energetische Sanierung zu beachten.

Die Verwaltung und die AMG sowie die Gemeinnützige Theater-Baugesellschaft Essen mbH (TBE) haben eine Machbarkeitsstudie zur Revitalisierung des Objektes erarbeiten lassen, die gezeigt hat, dass das Gesamtgebäude sich auf Basis der Raumbedarfe und der umsetzbaren Raumbeziehungen ideal für einen Theaterbetrieb nutzen lässt. Die Machbarkeitsstudie empfiehlt eine Nutzung des Gesamtgebäudes durch lediglich einen Nutzer. Die Revitalisierung versetzt die TUP beispielsweise in die Lage, theaterpädagogische Angebote am neuen Standort durchzuführen. Auch können die Räume über dem Theater nach Absprache anderen kulturellen Nutzergruppen zur Verfügung gestellt werden. Dadurch kann auch ein wichtiger städtebaulicher Impuls für die Weiterentwicklung des Kreativquartiers City Nord gesetzt werden.

Weitere Umsetzungsschritte

Für das weitere Vorgehen hat die Geschäftsführung der Immobilien Management Essen GmbH (IME) der Verwaltung zwei Umsetzungsvarianten vorgelegt. In der ersten Variante wird vorgeschlagen, dass die Immobilie von der Gemeinnützigen Theater-Baugesellschaft Essen mbH (TBE) gekauft wird und in einer zweiten Variante, dass die AMG die Immobilie saniert und diese für eine Laufzeit von 20 Jahren zuzüglich Options- und Verlängerungsmöglichkeiten an die TUP vermietet. Wirtschaftlich zeigte sich, dass die Miet-Variante die bevorzugende Option darstellt. Daher hat sich der Rat für die zweite Variante entschieden.

Diese sieht konkret folgendes vor:

Die Allbau Managementgesellschaft mbH (AMG) würde das Objekt auf eigene Kosten sanieren und ausbauen und die Immobilie für eine Laufzeit von 20 Jahren zuzüglich Options- und Verlängerungsmöglichkeiten an die TUP zu einer monatlichen Grundmiete in Höhe von 29.000 Euro, zuzüglich Betriebskostenvorauszahlungen in Höhe von 2.000 Euro, vermieten. Die Wartungs- und Versorgungsverträge müsste der Mieter abschließen, sodass diese in den Betriebskostenvorauszahlungen nicht berücksichtigt wären. Die theaterspezifische Erstausstattung müsste die TUP leisten. Hierfür wäre ebenfalls eine Kapitaleinlage der Stadt in Höhe von bis zu 2.380.000 Euro (brutto) erforderlich. Die TUP würde durch die Miete und die Betriebskosten im Umfang von durchschnittlich 1.255.000 Euro (brutto) jährlich belastet werden, was die Stadt Essen im Wege eines höheren Verlustausgleiches zu tragen hätte. Weiterhin würden rund 787.000 Euro (brutto) einmalig für die Projektleitungskosten bei der TUP anfallen, welche ebenfalls als Verlustausgleich an die Gesellschaft zu zahlen wären. Das Facility Management würde durch die Grundstücksverwaltung Stadt Essen GmbH (GVE) übernommen und wäre zwischen TUP und GVE vertraglich gesondert zu vereinbaren. Über einen Zeitraum von 20 Jahren würde eine Haushaltsbelastung im Umfang von rund 29.366.000 Euro anfallen.

Wird nach der Beschlussfassung durch den Stadtrat unverzüglich mit der Sanierung der Immobilie Rottstraße 28 begonnen, könnte eine Fertigstellung und Inbetriebnahme als Theaterspielstätte bei ungehindertem Bau- und Projektverlauf voraussichtlich im Laufe der TUP-Spielzeit 2026/2027 erfolgen.

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